Gesundheitsamt Kiel
Kinder- und jugendärztlicher Dienst
Merkblatt zur Impfung gegen Hepatitis B
Was ist eine Hepatitis?
Die Hepatitis ist eine Entzündung der Leber, die am häufigsten durch Viren
hervorgerufen wird. Eine spezielle medikamentöse Therapie der akuten Hepatitis
B steht nicht zur Verfügung.
Etwa 5 %-10 % der HB-Erkrankungen gehen bei Erwachsenen in ein chronisches
Stadium über. Bei Neugeborenen bewirkt eine Infektion vor der Geburt oder unter
der Geburt sogar in etwa 90 % der Fälle einen chronischen Verlauf.
Chronische Infektionen verlaufen sowohl mit als auch ohne Krankheitssymptome.
Deshalb erfahren einige infizierte Personen oft erst nach einer
Laboruntersuchung; daß sie Träger des Hepatitis B-Virus sind (HBs-Antigen-Träger).
Personen, bei denen die Infektion zunächst in milder Form oder gar symptomlos
verläuft, können jedoch ebenso wie jene mit schwerem akuten und chronischen
Krankheitsverlauf später unter ernsten Folgeerscheinungen, wie Untergang von
Lebergewebe und Leberzirrhose, leiden. Die chronische HB-Infektion kann nach
Jahrzehnten auch zu einem primären Leberkrebs führen. '
Wie wird die Hepatitis B-Infektion übertragen und wer ist gefährdet?
In Deutschland sind 0,5 % der Bevölkerung mit dem HB-Virus infiziert
Der Erreger der HB befindet sich vor allem in Blut und Blutbestandteilen, in
geringerer Konzentration in anderen Körperflüssigkeiten wie Speichel,
Muttermilch, Samenflüssigkeit und im Sekret der Scheide.
Wie kann man sich infizieren?
Über Geschlechtsverkehr, Blut und Blutprodukte sowie vorgeburtlich oder unter
der Geburt Nach der Infektion kommt es nach 1-6 Monaten zum Ausbruch der
Krankheitserscheinungen (Inkubationszeit). In 90 9'o der Erkrankungsfälle heilt
die Hepatitis B-Infektion aus. Das Hepatitis B-0berflächenantigen (HBs-Ag)
verschwindet nach 6-12 Wochen. In 10 % ist es jedoch nach 6 Monaten und mehr
noch vorhanden (chronische Hepatitis) und damit ist sein Träger weiterhin
ansteckungsfähig
(s. oben).
Pro Jahr wird die Zahl der Neuerkrankungen an Hepatitis B in Deutschland mit
50.000 geschätzt.
Wer soll geimpft werden?
Daher empfehlen die Bundesgesundheitsbehörde und die
Weltgesundheitsorganisationen die HB-Impfung für alle Kinder und Jugendlichen,
zumal nur ein Teil Menschen, die HB-infiziert sind und als Ansteckungsfähige in
Frage kommen, bekannt ist. Ansteckungsfähige Menschen kann es in jeder
Gemeinschaftseinrichtung geben (z. B. Kindergärten oder Schulen). Daher sollte
sich auch das Personal gegen HB impfen lassen (evtl. vom Betriebsärztlichen
Dienst).
Die HB-Impfung der Kinder kann in den Arztpraxen zu Lasten der
Krankenversicherungen durchgeführt werden. Ein Zeitabstand zu anderen Impfungen
ist nicht erforderlich.
Erforderlich ist eine Erfolgskontrolle nach abgeschlossenem Impfzyklus (4-8
Wochen nach der 3. Impfung) durch eine Blutuntersuchung (HBs-Antikörper).
Wenn bei einem Menschen mit einer blutenden Verletzung Erste Hilfe geleistet
werden muß, sollen die Hilfspersonen die notwendigen Schutzmaßnahmen
(Schutzhandschuhe) ergreifen, da jede verletzte Person evtl. mit HB- oder
AIDS--Erregern infiziert ist
Stand: Dezember 1996
MBWFK
Frau Zimmermann--Benz III 522
Tel.: 988 - 2557
03.1999 m-03-99/3
Hepatitis-B-Aufklärung und Impfung im Rahmen der "Impfkampagne
Schleswig-Holstein"
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Mai dieses Jahres startet die "Impfkampagne Schleswig-Holstein".
Sie wird getragen vom MAGS in Zusammenarbeit mit dem öffentlichen
Gesundheitsdienst, den niedergelassenen Ärzten, den Krankenkassen und vielen
weiteren Partnern. Ziel der auf fünf Jahre angelegten Kampagne ist, den
Impfschutz insgesamt der Bevölkerung zu erhöhen.
Ein Schwerpunkt zu Beginn der Kampagne soll die Aufklärung über
Gesundheitsrisiken einer Hepatitis-B-Erkrankung sowie die Impfung gegen
Hepatitis-B sein.
Seit 1996 wird eine Impfung gegen Hepatitis-B im Rahmen der Schutzimpfung bei
Kleinkindern durch die STIKO (Ständige Impfkommission) öffentlich empfohlen
und auch weitestgehend durchgeführt. Bei älteren Kindern und Jugendlichen
besteht zur
Zeit noch kein Impfschutz.
Die Übertragung des Hepatitis-B-Virus geschieht durch Blut- bzw.
Körperflüssigkeit, ähnlich der Übertragung des Aids-Virus. Kinder und
Jugendliche stellen damit zwar keine Risikogruppe dar, die Zahl der Infizierten
in Deutschland ist mit 600.000 jedoch sehr hoch und steigend; die Zahl der
Todesfälle als Folge von Leberzirrhose und Leberkrebs mit ca. 2.000 pro Jahr
erschreckend hoch:
Nach Aussagen der Fachleute kann nur eine hohe Durchimpfungsrate der
Bevölkerung das weitere Ansteigen von Hepatitis-B-Infektionen verhindern.
Bei der Planung der "Impfkampagne Schleswig-Holstein" ist das MBWFK
schon frühzeitig - zu Beginn des letzten Jahres - in die Planung miteinbezogen
worden. So ist es möglich, die zur Verfügung stehenden Unterrichtsmaterialien
über den Hersteller direkt den Schulen zur Verfügung zu stellen und auf die
Unterstützung seitens der Gesundheitsämter, der Landesvereinigung für
Gesundheitsführung, des IPTS zu verweisen.
Eine Information über die Impfkampagne mit ihrem diesjährigen Schwerpunkt
Hapatitis-B-Aufklärung und Impfung wird im nächsten Nachrichtenblatt
veröffentlicht werden:
Damit die Schufen möglichst frühzeitig informiert werden und das ihnen im
Laufe des Monats März zugesandte Informations- und Unterrichtsmaterial
entsprechend zuordnen können, bitte ich Sie, die beigefügten
Schreiben an die Schulleitungen mit der regelmäßigen Dienstpost den
Schulen in Ihrem Zuständigkeitsbereich zukommen zu
lassen.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Mit freundlichen Grüßen
Gisela Zimmermann-Benz
MBWFK
Frau Zimmermann-Benz III 522
Tel.: 988 - 2557
02.03.1999 wi-02-99/49
Leiterinnen und Leiter der Hauptschulen,
Realschulen und Sonderschulen,
in Schleswig-Holstein
Hepatitis-B-Aufklärung und Impfung im Rahmen der "Impfkampagne
Schleswig-Holstein"
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Hepatitis-B ist eine ansteckende Krankheit, die neben anderen
Infektionskrankheiten eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit darstellt.
Obwohl in der Bundesrepublik Deutschland jährlich zahlreiche Menschen direkt
von einer Infektion betroffen sind, wurde das Thema Hepatitis-B in den Medien
und der Öffentlichkeit bisher zu wenig beachtet.
Erst seit wenigen Jahren wird eine Impfung im Kleinkindalter gegen Hepatitis-B
durch die STIKO (Ständige Impfkommission) öffentlich empfohlen. Bei älteren
Kindern und Jugendlichen besteht deshalb z.Z. kein Impfschutz.
Um dies zu ändern, soll die Aufklärung und Impfung gegen Hepatitis-B ein
Schwerpunkt der im Mai diesen Jahres startenden landesweiten Impfkampagne sein.
Hierfür brauchen wir Ihre Mithilfe!
Zur Impfkampagne selbst: Sie wird getragen vom Ministerium für Arbeit,
Gesundheit und Soziales des Landes Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit dem
öffentlichen Gesundheitsdienst, den niedergelassenen Ärzten, Krankenkassen und
vielen weiteren Partnern. Ziel ist, den Impfschutz der Bevölkerung insgesamt zu
erhöhen.
Das Angebot für die Schulen in Schleswig-Holstein sieht dabei folgendermaßen
aus:
- Im März erhalten alle Haupt-, Realschul- und Sonderschulen, alle Gymnasien
und Gesamtschulen Unterrichtsmaterialien zum Thema Hepatitis-B. Dieses Material
wird ihnen direkt vom Hersteller zugesandt, bei Mehrbedarf kann dort auch
weiteres Material angefordert werden.
Um einen Anreiz zur Arbeit mit diesem Material sowie einer sich anschließenden
Impfung zu schaffen, stellt der Hersteller attraktive Preise im Rahmen eines
Wettbewerbs um die höchsten Teilnehmerzahlen bei der Impfung zur Verfügung.
- Die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e.V. in Schleswig-Holstein,
Flämische Straße 6 - 10, 24103 Kiel, Tel.: 0431/94294, Fax: 0431/94871,
infor-miert auf Anfrage zum Thema bzw. stellt weiteres Informationsmaterial zur
Verfügung.
- Die Kreisgesundheitsämter bieten auf Anfrage der einzelnen Schule fachkundige
Unterstützung - Art und Umfang sind mit dem örtlich zuständigen
Gesundheitsamt abzusprechen.
- Im Rahmen der Fachtagung "Gesundheit macht Schule" am 20. Mai 1999,
Bad Segeberg, wird Impfen ein Thema sein.
- In Vorbereitung eines Impfaktionstages, mit dem die Impfkampagne im Mai diesen
Jahres offiziell starten soll, werden alle o.g. Schulen Plakate zum Thema
"Impfen" erhalten mit der Bitte, diese in ihrem Bereich auszuhängen.
Gleiche Plakate werden auch im öffentlichen Verkehrsraum, in Schulbussen und in
Arztpraxen ausgehängt werden.
- Zur Impfung selbst: Für alle öffentlich empfohlenen Impfungen übernehmen
die Krankenkassen die Kosten, also auch für die Hepatitis-B-Impfung. Im
Zusammenhang mit der thematischen Behandlung im Unterricht sind die Gesundheitsämter
auch bereit, diese für Klassen/Gruppen durchzuführen.
Das Angebot ist vielfältig. Es zu nutzen und damit die Information über einen
notwendigen Impfschutz gegen Hepatitis-B an Schülerinnen und Schüler sowie
Eltern weiterzugeben, ist unsere Bitte an Sie.
Mit freundlichen Grüßen
Gisela Zimmermann-Benz