Neue Lehrpläne für die Sekundarstufe
II (Gymnasium, Gesamtschule, Fachgymnasium)
Erlass des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur
vom 29. April 2002 - III 522 - 3244.020.0
(Fundstelle: NBI.MBWFK.Schl.-H. 2002
S. 260)
1. Ausgangspunkt und Grundlage der Lehrpläne ist das Schulgesetz.
Die Vorgaben des Schulgesetzes sind insbesondere:
- die Bildungs- und Erziehungsziele (§ 4),
- der Bildungsauftrag der Schularten (§ 8, §§ 14 bis 16, § 22),
- die schulartübergreifenden, insbesondere stufenbezogenen
Gemeinsamkeiten (§§ 7 bis 27),
- die Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler, der Eltern und der Lehrkräfte
an der Gestaltung der Schule (§§ 91 bis 119) und
- die Integration behinderter Schülerinnen und Schüler (§§ 5, 25).
Die Lehrpläne berücksichtigen den Rahmen, der durch die "Vereinbarung zur
Gestaltung der Gymnasialen Oberstufe in der Sekundarstufe II" gesetzt
ist (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom
07.07.1972 in der Fassung vom 16.06.2000).
2. Die Lehrpläne geben einen verbindlichen Rahmen für Erziehung, Unterricht
und Schulleben vor, der die Qualität und Vergleichbarkeit der
schulischen Bildungsgänge und -abschlüsse
sicherstellt.
Innerhalb dieses Rahmens eröffnen sie allen an der Schule Beteiligten
vielfältige Möglichkeiten zur pädagogischen Gestaltung und
Weiterentwicklung ihrer Schule. Sie nehmen die Veränderungen in der
Lebenswelt und im Lernverhalten der Schülerinnen und Schüler auf und
entfalten ein Konzept von Grundbildung, das allen Schülerinnen und
Schülern dazu verhelfen soll, an den Aufgaben in
Schule, Beruf und Gesellschaft mitzuwirken und ihre
geistigen, seelischen und körperlichen Fähigkeiten zu
entwickeln.
Die Lehrpläne sind in Schleswig-Holstein durchgängig von der Klassenstufe 1
bis zur Jahrgangsstufe 13 nach einem gemeinsamen Konzept gestaltet
worden.
Die Schwerpunkte dieses Konzeptes sind:
- die Konzentration des Unterrichts auf den Erwerb von Kompetenzen und die
Auseinandersetzung mit den Kernproblemen
- die Reduzierung der Stofffülle
- das Lernen in thematischen und problemorientierten Zusammenhängen
- die Förderung des fächerübergreifenden Lernens und des Projektlernens
- die Stärkung der Berufsorientierung und der Vorbereitung auf die Berufs-
und Arbeitswelt
Durch das Konzept des Lernens in fächerübergreifenden Zusammenhängen und
Projekten geben die Lehrpläne Anstöße zur Entwicklung und Umsetzung
eines curricular begründeten Schulprogramms.
3. Aufgrund des § 121 Abs. 4 des Schulgesetzes werden für die Fächer der
Jahrgangsstufen 11-13 des Gymnasiums (GY), der Gesamtschule (GS) und
des Fachgymnasiums (FG) folgende neue Lehrpläne
erlassen:
Agrartechnik mit Biologie (FG) Latein (GY, GS)
Bautechnik (FG) Literatur (FG)
Bildende Kunst (GY, GS, FG) Maschinenbautechnik (FG)
Biologie (GY, GS) Mathematik (GY, GS)
Biologie (FG) Mathematik (FG)
Chemie (GY, GS) Methodik (GY, GS, FG)
Chemie - Ernährung (FG) Musik (GY, GS, FG)
Chemie - Technik (FG) Philosophie (GY, GS, FG)
Dänisch (GY, GS, FG) Physik (GY, GS)
Darstellendes Spiel (GY, GS) Physik (FG)
Datenverarbeitungstechnik (FG) Rechnungswesen (FG)
Deutsch (GY, GS, FG) Rechtslehre (FG)
Elektrotechnik (FG) Russisch (GY, GS, FG)
Englisch (GY, GS, FG) Spanisch (GY, GS, FG)
Erdkunde (GY, GS) Sport (GY, GS, FG)
Ernährungslehre mit Chemie (FG) Technik (GY, GS)
Evangelische Religionslehre (GY, GS, FG) Wirtschaft/Politik (GY, GS)
Französisch (GY, GS, FG) Wirtschaftsgeographie (FG)
Gemeinschaftskunde (FG) Wirtschaftslehre (FG)
Geschichte (GY, GS) Wirtschaftstheorie u. -politik (FG)
Griechisch (GY, GS)
Informatik (GY, GS, FG)
Katholische Religionslehre (GY, GS, FG)
Die neuen Lehrpläne werden auf der Grundlage der jeweils geltenden
Stundentafeln umgesetzt.
4. Dieser Erlass tritt zum 1. August 2002 - beginnend mit dem 11. Jahrgang -
in Kraft. Mit Inkrafttreten dieses Erlasses treten die bisherigen Lehrpläne
außer Kraft. |